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Integrierte Business Planung hilft Euronics in der Krise

Montag, 25 Mai 2020

Euronics berichtet über die aktuelle Situation

Krisen kommen häufig aus dem Nichts und treffen die Wirtschaft mit voller Wucht. Die aktuelle Covid-19-Pandemie führt es uns eindrücklich vor Augen. Doch warum gehen manche Unternehmen besser mit der Krise um als andere? Warum reagieren einige Unternehmen schneller und zielgerichteter? Wir haben mit unserem Kunden Euronics gesprochen und uns erklären lassen, mit welchen Maßnahmen sie auf die Krise reagiert haben.

Die EURONICS Deutschland eG vertreibt Elektronikartikel wie Smartphones, Tablets, Computer, Haushaltsgeräte sowie Unterhaltungselektronik und TV. Euronics hat 1.268 Mitglieder, d.h. selbständige Händler, die an rund 1.431 Händlerstandorten im direkten Kontakt mit den Kunden stehen.

Das Geschäft kurzfristig neu organisieren

Der verordnete Lockdown veränderte von einem Tag auf den anderen das gesamte Geschäft. Die Läden waren geschlossen und die traditionelle Lieferkette unterbrochen. Jegliche Planung war über den Haufen geworfen und nicht mehr relevant.

„Wir haben schnell gemerkt, dass der normale Regelbetrieb überhaupt keinen Sinn mehr machte“, berichtet Frank Platzer, Vice President, Head of Strategy Development & Controlling, Euronics Deutschland eG. „Wir mussten kurzfristig eine neue Organisationsform für den Krisenmodus etablieren. Die herkömmliche Organisation bediente die normalen Schnittstellen und war damit einfach zu träge. Es traten auf einmal neue Zahlen und Themen in den Vordergrund, die die aktuelle Situation in der Krise abbilden und damit auch neue KPIs, nach denen wir unser Geschäft steuern. Dabei war es entscheidend, in der Planung die wichtigsten ergebnisbeeinflussenden Treiber zu identifizieren und zu quantifizieren.“

Simulationen unterstützen neue Planungsprozesse

Zunächst musste sich das Management von Euronics einen Überblick verschaffen, welche Händler überhaupt noch am Markt aktiv sein konnten. Wer beherrschte das Thema E-Commerce und konnte schnell sein Geschäft auf Online-Handel umstellen? Wie reagierten die Kunden? Welche Produkte fragten sie jetzt nach? Die Antworten auf diese Fragen bestimmten die jetzt wichtigen KPIs. Euronics hat deshalb die Planung in der Krise über die gesamte Wertschöpfungskette zentralisiert. D.h. Planungs- und Prozessschritte von vor- und nachgelagerten Partnern wurden von der EURONICS-Zentrale übernommen. Dies stellte große Anforderungen an die Datenintegration und die Fähigkeit, mehrdimensionale Szenarien zu berechnen. Tatsächlich könnte dies sogar eines der Themen sein, die auch nach der Krise Bestand haben.

Neue Geschäftsformen treiben den Umsatz

Operativ bedeutete das, auch die Lieferkette zu verändern. Die bestellten Waren werden nicht mehr an das lokale Lager des Händlers geschickt, sondern größtenteils direkt aus dem Zentrallager an den Kunden versendet. Dies entlastet auch die einzelnen Händler.

Euronics hat in Board schon vor der Krise eine integrierte Unternehmensplanung abgebildet. Die Mehrdimensionalität des EURONICS-Geschäftsmodells war bereits in Board umgesetzt, so dass Szenarien mit verschiedenen Faktoren nach Lieferanten, Warengruppen, Geschäftsart und Händler in x-beliebiger Variation schnell berechnet werden konnten. Hinzu kommt die Möglichkeit, Einsparpotenziale schnell und auf jeder beliebigen „Flughöhe“ zu ermitteln und zu simulieren.

Lessons learned: Besser ungefähr richtig als präzise daneben!

Euronics ist in der Krise sehr viel besser gefahren als befürchtet und besser als viele andere Unternehmen in der Branche. Frank Platzer sieht den Grund zum großen Teil in der Innovationsfreude der Händler.

„Es ist wahnsinnig, wie schnell sich unsere Händler angepasst und umgestellt haben. Die realen Umsätze haben sich deutlich besser entwickelt als alle unsere Umsatzsimulationen, die wir zu Beginn der Krise gefahren haben. Dank unserer integrierten Planung konnten wir schnell die wichtigen Treiber identifizieren und unsere Planung an die neue Situation anpassen. Für die Zukunft werden wir sicherlich noch weitere Daten in unser zentrales System integrieren. Je kompletter wir die Wertschöpfungskette auf einer einheitlichen Plattform abbilden, desto besser und umfangreicher können wir im selben System Simulationen fahren. Diese liefern uns wichtige Anhaltspunkte, wie wir das Geschäft erfolgreich betreiben und entwickeln können. Dabei habe ich auch gelernt, dass wir den Detaillierungsgrad der Planung nicht übertreiben dürfen: Es ist besser, ungefähr richtig als präzise daneben zu liegen.“

Corona hat auch neue Denk- und Sichtweisen hervorgebracht. Teile des Geschäftes werden sicherlich auch nach der Krise in der veränderten Weise fortgeführt. Die in der Krise entwickelte Kreativität muss dazu genutzt werden, weiterhin über neue Geschäftsarten nachzudenken. In diese Richtung ist auch der Wunsch von Frank Platzer zu verstehen:

„Ich wünsche mir in Board noch einen „Spiel-Cube“. Der soll dazu dienen, dass wir in einem geschützten Raum mal völlig frei und ohne Denkeinschränkungen ganz neue Modelle und Simulationen durchspielen und austesten können. Ich bin mir sicher, da werden wir noch viele interessante Geschäftsformen entdecken!“

Schauen Sie sich die Aufzeichnung von Frank Platzers Vortrag auf dem Board Day an:

Am Donnerstag, den 28. Mai 2020, sprach Frank Platzer live auf dem virtuellen Board Day über die aktuelle Situation, die integrierte Planung und wie das Unternehmen sich für die Zukunft aufstellt. Sehen Sie sich hier die spannende Aufzeichnung an.